Gemeinderat Erich Waldis – herzlichen Dank!
An die frühen Morgenstunden vom 1. Juni dieses Jahres wird sich Erich Waldis auch nach seiner Amtszeit noch lange erinnern. Wenn um drei Uhr nachts der Alarm losgeht und aufgrund von Naturereignissen Menschenleben in Gefahr sind muss alles sofort zusammenspielen! Diese Naturkatastrophe stellte die Gemeinde vor immense Herausforderungen. Erich Waldis reagierte effektiv, koordinierte die Soforthilfemassnahmen und sorgte dafür, dass die betroffenen Gebiete gesichert und die Aufräumarbeiten effizient durchgeführt wurden. Sein Einsatz während dieser Krisensituation wird vielen in Erinnerung bleiben und verdeutlicht sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gemeinde. Unter seiner Leitung wurde in den letzten Monaten die Notfallorganisation nach und nach durch eine zivile Projektorganisation ersetzt, welche nun in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Stellen die mittel- und langfristigen Massnahmen angeht.
Nach vier Jahren anspruchsvoller Arbeit als Gemeinderat im Ressort Bau, Umwelt und Raumordnung verzichtete er dieses Jahr auf eine erneute Kandidatur – und zwar mit einem lachenden und einem weinenden Auge: «Der Abschied wird mir keineswegs leichtfallen – besonders die zahlreichen spannenden und bereichernden Begegnungen sowie die konstruktive Zusammenarbeit mit der Verwaltung, externen Planern und Spezialisten sowie den Behördenmitgliedern werde ich vermissen. Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mein Amt in andere Hände zu legen. Ich freue mich aber auch auf eine neue Herausforderung bis zu meiner Pension.»
Neben vielen positiven Erlebnissen, die überwiegen, gibt es auch Situationen, die Erich Waldis keineswegs vermissen wird. Dazu zählen Telefonanrufe mit Beschwerden am späten Abend oder am Wochenende, eine immense E-Mail Flut sowie die Frustration über gesetzliche Rahmenbedingungen, die sinnvolle Vorhaben verunmöglichen und sich nur schwerlich mit gesundem Menschenverstand in Einklang bringen lassen.
Seine Amtszeit war geprägt von der Reorganisation der Verwaltung. In einer kleinen Gemeinde wie Vitznau sind die Gemeinderäte traditionellerweise noch stark in die operativen Geschäfte eingebunden, wodurch sie sich viel Fachwissen und weitere Kompetenzen aneignen und es nicht leicht ist, eine solche Position zu ersetzen. Seinen Einstieg ins Amt erlebte Erich Waldis denn auch als besonders herausfordernd. «Als Gemeinderat in diesem Ressort trägt man die Verantwortung für ein hochkomplexes und unglaublich breites Gebiet. Darauf kann man sich nicht wirklich vorbereiten, allerdings wächst man allmählich in die Aufgabe hinein und lernt durch gewonnene Erfahrungen ständig hinzu», meint Erich Waldis rückblickend. Auch aus diesen Überlegungen hat sich der Gemeinderat in den letzten Jahren entschieden, die operativen Aufgaben verstärkt an die Verwaltung abzugeben. Dadurch bleibt bei einem Wechsel im Gemeinderat das Know-how in der Verwaltung erhalten und die immer wichtigere Trennung zwischen operativer Arbeit und politischer Verantwortung ist gesichert.
Mehrere wichtige Infrastrukturprojekte wurden während seiner Amtszeit umgesetzt: «Projekte wie die Sanierung des Reservoirs Schibere und der Neubau des Stufenpumpwerks und Reservoir Räckholderwilen lagen mir besonders am Herzen.» Aufwändig waren auch die Sanierung der Quellen im Gebiet Bräd/Oberäbnet und Eichibergweid sowie der umfangreiche Austausch von Wasserleitungen im weit verzweigten Versorgungsnetz der Gemeinde, welcher mit Unterstützung der Ingenieurbüros und Unternehmen der Region vorangetrieben wurden. In der Siedlungsentwässerung sowie der Wasserbeschaffung war Erich Waldis das gute Miteinander mit der Gemeinde Weggis wichtig. So kann sich die Gemeinde Vitznau in Zukunft am Gemeinschaftswerk Seewasserpumpwerk Weggis beteiligen.
«Es gelang mir auch, festgefahrene und liegengebliebene Projekte wie die Meteorentwässerung Schwanden oder das Siedlungsentwässerungsprojekt Hinterbergen wieder voranzutreiben. Diese kann ich nun meinem Nachfolger zur Weiterbearbeitung übergeben.» Im Herbst 2024 wird nun ebenfalls die seit längerer Zeit sanierungsbedürftige Altdorfbach-Brücke erneuert.
Zu seinem Verantwortungsgebiet zählten auch der Bevölkerungsschutz und die Betriebsinfrastruktur der Feuerwehr, welche den neuen Bedürfnissen angepasst werden musste. In der Schutzwaldpflege-Genossenschaft der Luzerner Rigi-Gemeinden begleitet er die Reorganisation der SWPG. Im Energiebereich führte Erich Waldis die Gemeinde durch das Reaudit des Energiestadt Labels und rief die Energiekommission Vitznau EKV ins Leben. Während der Amtszeit von Erich Waldis konnten diverse Prozessabläufe optimiert und Grundlagen erarbeitet werden, die es in Zukunft erlauben, zielgerichteter und einfacher Infrastrukturprojekte zu planen und zu budgetieren.
Als gebürtiger Vitznauer aus einer der alteingesessenen Vitznauer Familien hat sich Erich Waldis während seiner Arbeit immer intensiv verbunden gefühlt mit der Bevölkerung und ist auch bestens vertraut mit Hintergründen und Historien der Gemeinde. Der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung bedanken sich herzlich bei Erich Waldis für seine wertvolle Arbeit. Lieber Erich, wir wünschen dir auch im Namen der Bevölkerung alles Gute und viel Befriedigung bei deinen künftigen Aufgaben und besonders gute Gesundheit!