Finanzvorsteher Stefan Tobler – herzlichen Dank!

23. August 2024

Eigentlich wollte Stefan Tobler nie Gemeinderat werden. Nach dem Rücktritt seines Vorgängers während der laufenden Legislatur meldeten sich keine Kandidaten für das vakante Amt. So blieb die Wahl eines neuen Finanzvorstehers im ersten Wahlgang erfolglos. Stefan Tobler stellte sich schliesslich 2018 als «Übergangslösung» zur Verfügung. Als nach zwei Jahren die Erneuerungswahlen anstanden, musste sich Stefan Tobler eingestehen, dass die Arbeit im Gemeinderat «eigentlich noch ganz spannend ist und ihm (meistens) auch Spass macht».

Die Wahl von Stefan Tobler erwies sich als Glücksgriff für die Gemeinde Vitznau. Stefan Tobler hat sich in den vergangenen Jahren als kompetenter Ansprechpartner für alle Finanzfragen erwiesen. Seine herausragende Fachkenntnis und sein gesunder Menschenverstand haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Gemeinde Vitznau finanzielle Herausforderungen erfolgreich meistern konnte. Unter der Führung von Finanzvorsteher Stefan Tobler konnten viele Projekte angestossen und umgesetzt werden. Besonderen Effort leistete er bezüglich der komplexen und anspruchsvollen Umstellung auf das neue Rechnungsmodell HRM 2, welche die Gemeinde ohne Inanspruchnahme externer Unterstützung realisierte.

Stefan Tobler hat mit seiner Arbeit dafür gesorgt, dass der Gemeinderat und die Gemeindeversammlung ihre Entscheidungen aufgrund transparenter und klarer Grundlagen treffen können. So wurde unter seiner Leitung und in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christoph Lengwiler eine Finanzstrategie entwickelt, die klare finanzielle Leitplanken vorsieht, welche den Gemeinderat verpflichtet, im Bedarfsfall adäquate Massnahmen zu ergreifen.

Aber auch die finanziellen Forderungen seitens Kanton – zum Beispiel im Rahmen der Aufgaben und Finanzreform AFR18 - wurden von Stefan Tobler immer wieder kritisch beurteilt. Vitznau war denn auch eine der Beschwerdeführerinnen, die sich gegen die AFR 18 zum Teil erfolgreich wehrte. Im Rahmen des Wirkungsberichts 2023 profitiert Vitznau denn auch von namhaften Rückzahlungen, welche aufgrund falscher Annahmen im Wasserbau seitens Kanton fällig werden.

Stefan Tobler hat im Gemeinderat oft nach unkonventionellen Lösungen gesucht, die kreative und effektive Wege ermöglicht haben. Insbesondere die Nutzung «sauberer» Energie gehört zu seinen Kernanliegen. So entstand unter anderem der Energiestadt-Fonds, welcher einen Teil der Gelder aus den Energieabgaben auf dem Stromverbrauch zur Förderung privater nachhaltiger Energieproduktion einsetzt. Dank seinem Verhandlungsgeschick konnten anspruchsvolle Projekte realisiert werden wie die Gründung der eRis See AG, einem Public-Private-Partnership zwischen Gemeinde, Korporation, Parkhotel Vitznau und der Genossenschaft Energie Rigi Süd (eRiS), welche den Aufbau eines CO2-freien Wärmeverbundes und Anergie-Netzes im Dorfzentrum Vitznau ermöglichte. Mit Stefan Tobler betrieb die Gemeinde auch eine aktive Boden- und Immobilienpolitik, welche von der Bevölkerung unterstützt wurde: Der Kauf der Liegenschaften Kapellmatt, sowie der STWEG Seepark (heutige Bibliothek und Sitzungszimmer des Gemeinderats) fand grosse Zustimmung.

An Vitznau schätzt Stefan Tobler besonders die Kombination aus paradiesischer Landschaft und einem attraktiven Dorf. Immer wieder pragmatisch und lösungsorientiert zeigte sich Stefan Tobler, wenn es um die Unterstützung des lokalen Gewerbes geht, zum Beispiel während der vergangenen Pandemie. Auch das wachsende kulturelle Angebot in der Gemeinde lag ihm am Herzen. Zusammen mit Gemeinderätin Monika Camenzind hat er denn auch ein Reglement für kommunale Beiträge an Kulturanlässe erarbeitet, welches dafür sorgt, dass Gelder aus der ehemaligen «Donation Pühringer» insbesondere den lokalen Vereinen zugute kommen. Stefan Tobler zeigt sich überzeugt: «Wir sind eine lebendige Gemeinde, die gegenüber Neuerungen aufgeschlossen ist.» Er ist denn auch überzeugt, dass Vitznau keineswegs in naher Zukunft von der Landkarte verschwinden wird. Eine Fusion mit Weggis sei gegenwärtig kein Thema und würde kaum Vorteile mit sich bringen: «Die punktuelle und sachbezogene Zusammenarbeit mit den Seegemeinden läuft dagegen sehr gut, daran wollen wir natürlich festhalten.» Stefan Tobler war es wichtig, Probleme nicht auszusitzen, sondern stets effizient an komplexe Aufgaben heranzugehen, Anfragen zeitnah zu beantworten, glaubwürdig, authentisch und fair zu sein und alle gleich zu behandeln. Seine Fähigkeit die Argumente des Gegenübers miteinzubeziehen, sowie Respekt, Toleranz und gesunder Menschenverstand waren matchentscheidend für viele gute Lösungen.

Nach 6 Jahren Gemeinderat ist nun Schluss. Mit Stefan Tobler verliert der Gemeinderat einen Schnelldenker, Macher und Menschen mit Herz. Der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung bedanken sich herzlich bei Stefan Tobler für seine wertvolle Arbeit und sein unermüdliches Engagement, das ganz sicher über die effektiven 20 Stellenprozente hinausging. Lieber Stefan, wir wünschen dir auch im Namen der Bevölkerung viel Befriedigung bei deinen künftigen Aufgaben und auch wieder Zeit und Musse und gute Gesundheit!

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